Donnerstag, 2. August 2012

Der Lauf der Dinge. Zum Tode von David Weiss

Autoreifen, Eimer, Zündschnüre, Lebensmittel, Bretter, Glasflaschen, Kanister, Seifenlauge.  Arrangements in großer Zerbrechlichkeit. Erst in der Bewegung und ihrer klar strukturierten Richtung fügt sich das vermeintlich Diffuse zu einer Versuchsanordnung zusammen - und löst sich sogleich im folgenden Moment wieder im Lauf einer Kettenreaktion auf.
Es dampft und raucht, es rollt und kippt über in den nächsten Moment, in dem Dinge das Gleichgewicht verlieren, verbrennen, das Vorhergehende aufhalten oder anstoßen.
"Es geht uns in diesem Film natürlich auch um das Problem von Schuld und Unschuld. Ein Gegenstand ist schuld, das es nicht weitergeht und auch schuld, wenn es weitergeht. Keiner unserer Gegenstände ist also unschuldig, und jeder Gegenstand hat als seinen persönlichen Betreuer, also haben auch wir mit diesem Problem zu tun... Es gibt ein eindeutiges `Richtig´ bei unseren Versuchen; das ist, wenn es funktioniert, wenn dieses Gestell zusammenbricht. Dann gibt es noch ein `Schön´ gleichsam über diesem `Richtig´; das ist, wenn es knapp wird, oder wenn dieses Gestell zusammenbricht, wie wir es wollen, nämlich langsam und kompliziert. Dann ist es schön zusammengebrochen"








"Wo endet das Jammertal?" so fragten die Züricher Peter Fischli und David Weiss in ihrer so populären Installation zur Biennale Venedig 2003. Bei all dem unwiderstehlichen Charme, bei all dem nur so sprühenden Humor , der ihre Arbeiten so umwerfend machte, rekurrierten sie jedoch eben immer auf das Zerbrechliche der Allgemeinplätze. Denn das dieses Leben ein Jammertal ist - das ließ das Künstlerduo außer Zweifel.

Die Krankheit ist schuld, dass ihre Arbeit jetzt nun enden muss: Im April diesen Jahres verstarbDavid Weiss.















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