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Ich habe lange gewartet. Die Band war noch geduldiger:
Die neue Lp von THE FALCON FIVE hört auf den Titel "Soft Speak".
Und sie bleibt für mich auch nach bedingungslosen rauf-und-runter-Hören das, was es ist und bleiben wird:
D-A-S Ausnahmealbum, mit einer ganz und gar eigenen Stimme, einem eigenen Groove.
Nein, nein: Das hier folgt für mich nicht dem lallenden "klingt wie..."-Gestammel notorisch gelangweilter Rezipienten und Hörer. Schön ist es, das es diese Platte gibt. Ich bin heilfroh darum und glücklich, sie veröffentlichen zu dürfen. Gerade weil es sie hier gibt, mitten in dieser großen spartenverliebten Peergroup Ewigzwanzigjähriger, die nichts sehnlicher wünscht, als Musik im ewiggleichen Sounddesign zu domestizieren. "Post-Punk", "Art-Punk"- AAAAHHH! Wer bitteschön bekommt bei diesen leeren Worthülsen, die einen Lebensentwurf antäuschen, nicht einen spontanen Schreikrampf?
Die Würzburger THE FALCON FIVE wussten es schon auf den Vorgängerplatten und wissen es noch immer: Punks mit Schellenkränzen - das ist kein Irrtum, sondern das gute Leben! Und so bleibt die Funkiness noch immer infektiös und pumpt das Adrenalin in die Songs.
Die Platten zuvor hätte ich nicht veröffentlichen wollen. Dabei gibt es nichts gravierendes gegen diese einzuwenden. Sie waren schon sehr kompetent arrangiert und eingespielt, hatten Energie und Groove. Gute Platten waren das. Nicht schlecht ist aber leider noch nicht richtig super. Das dies das Ernst Jandlsche "Lechts und rinks" der zeitgenössischen Popkultur darstellt, sei nur nebenbei erwähnt: Natürlich sind die Dum Dum Girls und Best Coast nicht schlecht- gegen die Ronettes und den Wall of sound aber, den sie immer wieder zu imitieren versuchen, sind sie eine uninspirierte Fußnote der Musikgeschichte...
Ich war bei THE FALCON FIVE und bei ihrer wunderbaren neuen Platte "Soft speak". Was ist denn jetzt nur so anders an dieser, dass mich so begeistern lässt? Neben den vielen schillernden und brillianten Momenten und Melodien gibt es einen ganz entscheidenden Einschnitt im Vergleich zu den vorhergehenden Platten: Die Stimme. Woher kommt denn nur dieser großartige neue Gesang her? Und vor allem: Was macht sie denn nur mit der Musik? Sie haucht „Soft speak“ eine Melodie ein, die der Hörende nicht so schnell vergisst. Ohne Zweifel: Pop ist das.
Referenzmaschine, sage mir doch mal schnell etwas vergleichbar Schönes. „Natural disasters“ von ENON zum Beispiel. Oder „sound on sound“ von den BIG BOYS. Oder vielleicht etwas ganz anderes. Wie das immer so ist heutzutage, so öffnet auch der Sound von THE FALCON FIVE ein ganzes Füllhorn an Referenzen. Ein an PIGBAG erinnernder Beat hier, schrecklich schöne, an Thin Lizzy erinnernde Terzgitarren dort, eine Les Savy Fav-Gesangslinie trifft auf einen Fucked Up-haften, pumpenden Anfang- Vergleiche derart lassen sich viele finden. Immer sind es gute. Was aber noch viel wichtiger ist: Hier folgt alles einer ganz eigenen Lust am Leben und an der eigenen Musik.
Haste Töne!
Die Lp gibt es ab sofort bei www.x-mist.de zu kaufen. Wiederverkäufer melden sich auch bitte dort!
Tut euch einen Gefallen und beschenkt euch mal mit einer wirklich guten Platte. Danke.
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