Donnerstag, 15. April 2010

Kundus, oder: Wir fahren für die Märzrevolution!

Apropos Einsatz: Ein wenig salopp wirkte das schon, so keck im Fliegerblouson an den Hindukusch geflogen zu werden... Wenigstens die Haarcreme hätte ein, zwei Gramm dünner aufgetragen werden können.
Vollwaschgang Staatsgeste: Sobald der erste Mann fällt (nicht nur der Euphemismus stimmt hier nicht: Mittlerweile dürfen sich ja auch Frauen freiwillig totschiessen lassen. Solange sich nur hernach die Trauerrede auf "Freiheit" oder "Demokratie" reimen lässt), schlüpft der Minister aus seiner Arbeitskleidung und... er macht sogleich... ja, was macht er eigentlich?
Er kümmert sich.
Aber so richtig forsch und zupackend.
Außerhalb der Tagesordnung. Keine Hand wird ungeschüttelt gelassen, keine Schulter ungeklopft. Der geistig-moralischen Wende gleich wird das "Trotz alledem" von 1848 auf den Hindukusch verdreht.

"Doch sind wir frisch und wohlgemut
Und zagen nicht trotz alledem!
In tiefer Brust des Zornes Glut,
Die hält uns warm trotz alledem!
Trotz alledem und alledem,
Es gilt uns gleich trotz alledem!
Wir schütteln uns: Ein garst'ger Wind,
Doch weiter nichts trotz alledem!"

Dies weiß der Unteroffizier der Reserve nur zu gut: Mit Trotz fällt es sich einfacher.
Genau diesen vorzuleben- dafür fliegt er. Trotz alledem.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen